Reika Reinsdorf

Gerste, Weizen, Hafer, Roggen, Triticale, Mais...

• Gerste: Man unterscheidet zwischen Winter- und Sommergerste. Wintergerste, welche der Landwirt im Herbst aussät, wird hauptsächlich als Futter bzw. als Rohstoff für die Futtermittelherstellung genutzt, wohingegen man die Sommergerste im Frühjahr aussät und entsprechend ihrer Qualitäten als Braugerste zur Bierherstellung verwendet. Durch verschiedene Verarbeitungsprozesse entstehen unter anderem Gerstenschrot und Quetschgerste.
  
  
• Weizen: Man unterscheidet zwischen Sommerweizen (Aussaat im zeitigen Frühjahr) und Winterweizen (Aussaat im Herbst) sowie Weich- und Hartweizen. Der Weichweizen besitzt eine gute Backfähigkeit und wird daher als Brotgetreide für die Herstellung von Backwaren genutzt oder findet Verwendung bei der Herstellung von Malz (Weizenbier). Im Gegensatz dazu eignet sich Hartweizen besonders für die Produktion von Teigwaren, z.B. Nudeln. Ein Großteil des geernteten Weizen beansprucht jedoch die Futtermittelproduktion oder wird direkt an Nutztiere verfüttert. Auch hier entstehen durch verschiedene Prozesse Weizenschrot und Quetschweizen. In der Futtermittelwirtschaft nimmt auch die Weizenkleie eine bedeutende Rolle ein. Diese entsteht durch die Absiebung von Weizenmehl und setzt sich demnach aus den Rückständen von Schale und Keimling des Weizenkornes zusammen.
  
  
• Hafer: Hafer besitzt keine Ähren sondern Rispen als Fruchtstand. Man unterscheidet hierbei zwischen Weiß- und Schwarzhafer. Ein Teil dieses Getreides wird als Futter verwendet (z.B. als Rohstoff für die Mischfutterherstellung, Quetschhafer oder als ganzes Korn). Ein anderer Teil des geernteten Hafers findet in der Lebensmittelindustrie ihre Verwendung. z. B. Haferflocken.
  
  
• Roggen: Die Ähren des Roggens sind begrannt und leicht gebeugt. Aufgrund seines hohen Ballaststoffanteils findet Roggen seine Verwendung als Brotgetreide.
  
  
• Triticale: Triticale ist eine Kreuzung aus Weizen und Roggen und wird hauptsächlich als Futtermittel verwendet. Dieses Getreide findet aber auch als Rohstoff für Backwaren und zur Herstellung von Bioenergie seinen Nutzen.
  
  
• Mais: Je nach Verwendungszweck gibt es unterschiedliche Maissorten. In der Landwirtschaft wird Mais als Silomais für die Rinderhaltung und als Körnermais oder Maisschrot für die Futtermittelindustrie angebaut. Auch für die Erzeugung von Biogas spielt dieses Getreide eine immer größere Rolle.

Sonstige Produkte:

• Sonnenblumenkerne: Sonnenblumenkerne werden zur Herstellung von Sonnenblumenöl benötigt und sind sehr gut für die Fütterung von Vögeln geeignet.
  
  
• Melasseschnitzelpellets: Die bei der Zuckerherstellung anfallende Zuckerrübenschnitzel sind in pelletierter Form ein wichtiger Bestandteil für die Mischfutterindustrie.
  
  
• Leinextraktionsschrot: Für die Gewinnung von Leinöl wird Leinsamen gepresst. Dabei entsteht das eiweißreiche Nebenprodukt Leinextraktionsschrot, welches als Rohstoff für die Futtermittelherstellung dient.
  
  
• Propylenglycol: Propylenglycol findet Einsatz in Milchviehbetrieben, da es sehr gut zur Vorbeugung möglicher Energiedefizite und Pansenübersäuerung der Kühe geeignet ist.
  
  
• Glycerin: Das energiereiche Glycerin entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Biodiesel. Es wird hauptsächlich an Wiederkäuer, aber auch an Schweine und Geflügel verfüttert.
  
  
• Melasse: Als anfallendes Nebenprodukt bei der Zuckerherstellung aus Zuckerrüben stellt die sirupartige Zuckerrübenmelasse ein hoch energetisches und verdauliches Futtermittel dar. Es trägt neben seinem Nährwert auch als Pelletierhilfsmittel seinen Nutzen und verleiht dem Futter eine bessere Schmackhaftigkeit.

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